In seinem Wort zum Sonntag vergleicht Pfarrer Matthias Karwath die Corona- Krise mit einer Vollbremsung.

Eine Vollbremsung, die eine überdrehte Höchstgeschwindigkeits-Gesellschaft zum fast völligen Stillstand zwingt. Viele Menschen schauen nun irritiert aus einer anderen Perspektive auf diese Situation und erkennen Probleme auf die uns seit Jahrzehnten alle Naturwissenschaftler hinweisen. Wir können nicht mehr weiter so mit der Natur, dem Klima, der Schöpfung umgehen.

Vielleicht brauchte es diese Vollbremsung, um zu lernen wieder auf unsere innere Stimme zu hören und umzudenken.

. . . ist das nicht zynisch angesichts von Tausenden von Toten weltweit? Sicher.
Dass Tausende wegen mangelnder Versorgung oder auf der Flucht sterben, das täglich in Kauf zu nehmen - und das oft nur mit einem Achselzucken -  ist aber genauso zynisch.

 . . . ist es geschmacklos, wenn unzählige Betriebe vor dem wirtschaftlichen Kollaps stehen?

 - Nein, wenn ihnen unbürokratisch und großzügig geholfen wird.
- Ja, wenn selbst die Bedrohung durch den Corona-Virus keinen Ausstieg aus Konkurrenzkampf, Ellenbogendenken und Macht des Stärkeren bewirken kann.

....weil wir als Einzelne in den letzten Jahrzehnten zu sehr auf Kosten der Gemeinschaft gelebt haben und im Moment das Wohl der Gemeinschaft Vorrang vor uns als Einzelnen hat.

. . . weil doch erstaunlich viel an Hilfsbereitschaft und Solidarität auftaucht. Sie ist noch da: die Kreativität und Phantasie, ganz neu aufeinander zuzugehen und nach denen zu schauen die mit mir Leben teilen.